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Teriet, Gerhard

Politiker, Ehrenbügermeister

Wurde am 9. Januar 1917 in Gelsenkirchen geboren. Nur drei Monate später, im April 1917 zog die Familie nach Hüsten. Sein Vater war Postbeamter und der Umzug wird beruflich begründet gewesen sein.

Von 1923 bis 1933 besuchte er in Hüsten die Volksschule und später die Aufbauschule in Arnsberg. Nach einer handwerklichen Ausbildung wurde er 1937 zum Reichsarbeitsdienst eingezogen und diente später in der Wehrmacht in Nordnorwegen bis zur Beendigung des 2. Weltkriegs im Mai 1945.

 

Nach dem Kriegsdienst begann er eine Lehrerausbildung, die er bis 1959 als Lehrer und ab 1959 als Rektor an verschiedenen Schulen in Neheim-Hüsten ausführte.

 

Seine Jugend-Arbeit in der KAB (Katholische Arbeitsbewegung) von 1930 – 1937 und nach 1945 im Vorstand der KAB waren die ersten Schritte hin zum Kommunalpolitiker. Bereits 1945 war er Mitbegründer der CDU Hüsten und ab 1946 Vorsitzender. 1950 – 1972 Vorsitzender der CDU Neheim-Hüsten. 1956 begann sein erstes CDU-Mandat im Stadtrat.

 

1941 waren die Stadt Neheim und die Freiheit Hüsten zur Stadt Neheim-Hüsten zusammengeführt worden, die erst wieder ab 1983 als einzelne Ortsteile der Stadt Arnsberg genannt werden.  1964 vom 15. April – bis zum 31.12.1974 war er Bürgermeister der Stadt Neheim-Hüsten. Im folgenden Bild ist der letzte Stadtrat von Neheim-Hüsten in einem Gruppenbild zu sehen.


Letzter Stadtrat von Neheim-Hüsten 1974

1968 zum 28. September laden der Bürgermeister Gerhard Teriet und Stadtdirektor Georg Plett zur Eröffnung des neuen Rathauses ein. Adresse ist Rathausplatz 1, direkt an der Ruhr gegenüber dem Bahnhof Neheim-Hüsten. (In NRW wurde das Amt des Stadtdirektors zwischen 1994 und 1999 mit Ablauf der Amtszeit des Amtsinhabers abgeschafft. Danach gab es nur noch einen hauptamtlichen Bürgermeister.) Dieses Gebäude wurde dann ab 1975 das Rathaus der Gesamtstadt Arnsberg, von Oeventrop bis Vosswinkel.



Altes Rathaus von Neheim
Altes Rathaus von Arnsberg
Rathaus der Gesamtstadt Arnsberg ab 1975

1975 werden die Stadt Neheim-Hüsten und die umliegenden Orte Bachum, Breitenbruch, Bruchhausen, Herdringen, Holzen-Oelinghausen, Hüsten, Müschede, Neheim, Niedereimer, Oeventrop, Rumbeck, Uentrop, Vosswinkel, Wennigloh in die Stadt Arnsberg integriert. Gerhard Teriet begleitete maßgeblich (gegen viele Widerstände) die Gebietsreform auf dem Weg zur Stadt Arnsberg, die am 01.01.1975 begann und die er als Bürgermeister der Gesamtstadt Arnsberg bis 1984 ausfüllte. Auf eigenen Wunsch schied er im September 1984 als Bürgermeister aus seinem Amt und wurde von den Ratskollegen einstimmig zum Ehrenbürgermeister ernannt.


1984 am 21. September würdigte die Stadt Arnsberg ihn mit der Verleihung der Ehrenbürgermeister-Würde.


Seine umfangreiches Wirken betraf nicht nur die politische Arbeit als Ratsmitglied und  Bürgermeister und die damit verbundenen Aktivitäten z.B. als Funktionsträger im Sparkassen-Verbund. Die Verbundenheit mit seinem Heimatort Hüsten bekundete er auch durch die Mitarbeit im Kuratorium des Karolinen-Hospitals, die Ehrensenator-Würde der HüKaGe, Ehrenbudenhauptmann der Hüstener Kirmes-Gesellschaft, die Mitarbeit an dem Buch „Freiheit Hüsten“ anlässlich der 625 Jahrfeier. Der Heimatkreis Freiheit Hüsten ernannte ihn zum Ehren-vorsitzenden.

 

Als Bürgermeister war ihm die Verbundenheit und Zusammenarbeit mit den Partnerstädten von Neheim-Hüsten / Arnsberg (Fos-zur-Mer, London Borrow of Bexley, Alba Julia, Olesno,  Deventer)  immer ein sehr wichtiges Anliegen, ebenso wie die Erinnerung an Franz Stock. 

 

Für sein Engagement in der christlichen Gemeinschaft wurde ihm auf Antrag der Katholiken der ganzen Stadt Arnsberg durch Generalvikar Bruno Kresing das Ritterkreuz des Sylvesterordens am 16. Dezember 1985 verliehen.

 

Am 14. März 1986 erhielt der Ehrenbürgermeister der Stadt Arnsberg vom Regierungspräsidenten das Bundes-Verdienstkreuz 1. Klasse auch, aber nicht nur für seinen Einsatz in schwierigen Zeiten der kommunalen Neugliederung.


Für seine Verdienste um die Hüsten, die Stadt Neheim-Hüsten und Arnsberg haben ihm der Bürgermeister der Stadt Arnsberg Alex Paust und der Stadtdirektor Dr. Cronau am 9. Januar 1987 die Ehrenbürgerrechte verliehen.

 

Am 4. November 1995 ist Gerhard Teriet im Alter von 78 Jahren verstorben. Seine Grabstätte befindet sich auf dem St. Petri-Friedhof in Hüsten.

 

Heute erinnert ein Weg und das Straßenschild auf dem Flammberg in Hüsten an Gerhard Teriet.

 

Wir bedanken uns bei der Familie Teriet für die Zusammenarbeit und die Unterlagen, die zu diesem Porträt geführt haben.

Teriet, Gerhard
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